Wettbewerb 2. Rang | Überbauung Wohnpark Talacker
Adresse | 3177 Laupen |
Jahr | 2018 |
Bauherrschaft | Emch+Berger ImmoConsult AG |
Ausgeführte Arbeiten / Leistungen: | SIA Wettbewerb |
Nutzung | Wohnen |
Die 17 Wohnungen des Gebäudes A in der Grösse von 2,5-Zimmer bis 5,5-Zimmer weisen Eigentumswohnungsstandard auf. Sie zeichnen sich durch einen hohen Nutzflächenanteil sowie einem kleinen Verkehrsflächenanteil aus. Zudem sind sie aufgrund des hohen Fassadenanteils und der Ost-West-Ausrichtung während des ganzen Tages gut besonnt. Das Gebäudevolumen B weist acht eher kleinere Wohnungen mit gutem Mietausbaustandard auf. Die Geschosswohnungen, welche sich im Erdgeschoss gegen die «alte Mechanik» und die Felsenkaverne hin orientieren, weisen Loftcharakter aus. Das Gebäude B würde sich auch hervorragend für (betreutes) Alterswohnen eignen. Die Gebäudevolumen A und B und deren Materialisierung der Aussenfassaden mit Betonrahmeneinfassungen und Natursteinausfachung versprechen einerseits Wertigkeit und Körperlichkeit mit minimiertem Unterhalt und treten andererseits in Dialog mit dem historischen Schloss Laupen, welches am anderen Dorfende, ebenfalls auf der Hangkantenebene Solidität und - mit der Steinfassade – Körperlichkeit, ausstrahlt.
Die vorgeschlagene feinteilige Überbauungsstruktur orientiert sich an der östlichen Waldabstandslinie. Der bauliche Eingriff erfolgt nur auf einer kleinen Fläche entlang der Waldkante mit den Zielen, möglichst viel Grünfläche zu bewahren und die Parklandschaft zu erhalten. Das Gebäude A liegt auf der Anhöhe, respektive auf dem oberen Plateau. Das Gebäude B liegt als freigestellter Kopfbau in der Hangkante, analog dem Gebäude der «Alten Mechanik». Gebäude A + B sind als ein Bebauungsmuster erkennbar. Die abgestuften Gebäudevolumina orientieren sich im Massstab an den umliegenden Bauten. Die Gebäudevolumina, bestehend aus dem Landhaus Dr. Lagger, Gebäude A, Gebäude B und der „alten Mechanik“, sind nicht zuletzt durch die kubisch feingliedrige Auflösung in Höhe, Versatz und Körnigkeit massstäblich. Zwischen Ihnen bilden sich gut proportionierte und vielfältige Aussenräume.
Das bestehende Ensemble des Wohnhauses und dessen Nebenbauten liegt auf einem Hochplateau mit wunderbarem Blick auf Laupen und die Flussebene. Es ist im Osten eingebettet in den Waldrand und im Westen in die beeindruckende Felskante entlang dem Talbach. Auf dem Plateau, entlang der Kante wurde eine markante Grünhecke wie eine Art Burgmauer gepflanzt. Zu diesen wichtigen Elementen des Plateaus Talacker gehören auch schöne Einzelbäume oder Baumgruppen. In diese beeindruckende Landschaftkammer werden die Neubauten so platziert, dass alle Grünelemente und topografischen Begebenheiten respektiert und spannend inszeniert werden. Die Bauten tänzeln wie Türme um die markanten Einzelbäume und stehen in respektvollem Abstand zum bestehenden Wohnhaus. Die grüne Wiese umspielt das Ensemble. Durch die verspielte architektonische Anordnung und die Staffelung in der Höhe entstehen spannende Durch- und Ausblicke. Die offene Wiese dient als Spielwiese. Der im Hang liegende Solitärbau bildet zusammen mit der unteren Erschliessungsebene einen neuen Platzbereich, der für die Gemeinschaft und als Spielplatz genutzt werden kann. Die Erschliessungswege zu den Eingängen und in die Tiefgaragen werden bewusst kurzgehalten, um die schöne Landschaftkammer so wenig wie möglich zu stören. Veloabstellplätze und Besucherparkplätze sind ebenfalls am Leuenbühlweg angeordnet. Heimische Sträucher und Bäume, welche nicht den gewachsenen Wald im Nordosten konkurrenzieren, blühen gestaffelt während drei Jahreszeiten und verbreiten Wohlempfinden; die Aussenräume und deren Transparenz werden nicht durch Hecken und neue Bepflanzungen beeinträchtigt und versperrt.