Umbau | Kutscherhaus Morillon
Adresse | Morillonstrasse 41 | 3007 Bern |
Jahr | 2023 | erbaut 1850 |
Bauherrschaft | Privat |
Ausgeführte Arbeiten / Leistungen: | 100% SIA Teilleistungen |
Nutzung | Büroräumlichkeiten |
Das historische Sandsteingebäude, erbaut im Jahr 1850, ist ein eindrucksvolles Beispiel der Architektur seiner Zeit. Es umfasst ein Hauptvolumen, das Stallungen, eine Sattelkammer, Nebenräume und einen geräumigen Heuboden beherbergt. Zudem gehören zwei kleinere, vorgelagerte Kutschengaragen zum Ensemble. Die Anordnung dieser Volumina bildet einen charmanten kleinen Eingangshof und erinnert an den klassischen französischen Palastbau des 19. Jahrhunderts. Die umfassende Sanierung der ehemaligen Kutschnerei, die zu modernen Büroräumlichkeiten umfunktioniert wurde, erforderte auch eine weitreichende energetische Sanierung. Besonders hervorzuheben ist die enge Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege. Diese Kooperation war entscheidend, um sicherzustellen, dass die moderne Infrastruktur nahtlos und respektvoll in die historische Bausubstanz integriert werden konnte. Das ursprüngliche Sandsteingebäude verfügte über kein Fundament, was im Laufe der Jahre zu erheblichen Feuchtigkeitsschäden führte. In einem ersten Schritt wurden daher alle alten Böden sorgfältig entfernt und die Mauern unterfangen, um ein neues Fundament zu gießen. Nach diesem grundlegenden Eingriff wurden die alten Steinböden, soweit möglich, wieder im Gebäude verlegt. Die Restaurierung umfasste auch alle alten Pferdeboxen, Futterkrippen und den historischen Kopfsteinpflasterboden, um die ursprüngliche Nutzung des Gebäudes weiterhin erlebbar zu machen. Zusätzlich wurde die ehemalige Sattelkammer in ihren originalen Zustand zurückversetzt. In den ehemaligen Pferdeboxen im Stall wurden moderne Toilettenanlagen installiert und ein neuer Aufgang aus Stahl zum Heuboden geschaffen. In den Kutschengaragen wurde hinter den Toren ein neuer energetischer Abschluss aus Stahl und Glas eingezogen. Dadurch konnten die originalen Garagentore restauriert und die historische Fassade unverändert erhalten werden. Das Dach des Gebäudes wurde ebenfalls umfassend saniert. Die veralteten Eternitdachschindeln aus den 1950er Jahren wurden durch hochwertige Schiefersteinschindeln ersetzt. Die einzigartige Konstruktion des Daches wurde verstärkt, und der Heuboden wurde energetisch auf den neuesten Stand gebracht, um Raum für ein großzügiges Großraumbüro zu schaffen. Diese sorgfältige und respektvolle Renovierung hat nicht nur das historische Erbe des Gebäudes bewahrt, sondern auch moderne, funktionale Arbeitsräume geschaffen, die den heutigen Anforderungen entsprechen. Dabei wurde stets darauf geachtet, den Charakter und die Geschichte des Sandsteingebäudes zu erhalten und zugleich eine nachhaltige Nutzung für die Zukunft zu gewährleisten.
Photographie: Markus Beyeler